Corona-Pandemie

Die Entwicklungen der letzten Monate zeigen, dass leider nicht nur reale Menschen sondern ebenfalls viele Altersvorsorgen von der Corona-Pandemie betroffen sind. Millionen von Selbstständigen und Arbeitnehmern, die direkt in die Grundsicherung (Hartz IV) gefallen sind, verlieren ihre private Altersvorsorge, weil diese als liquides Vermögen gilt und zunächst aufgebraucht werden muss. Daran ändert auch das Sozialschutz-Paket der Bundesregierung nichts.

Zitat aus den „Corona-Pandemie: FAQ zur Grundsicherung“ der zuständigen Bundesagentur für Arbeit:

Muss ich erst mein Vermögen aufbrauchen, bevor ich Grundsicherung bekomme?

Wer Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende beantragt, muss normalerweise nachweisen, dass er nicht genug Vermögen (zum Beispiel Erspartes) hat, um davon zu leben. Das ist jetzt anders. Es gilt: Wenn Ihr Bewilligungszeitraum ab dem 1. März 2020 bis einschließlich 30. Juni 2020 beginnt, dürfen Sie Ihr Vermögen für die ersten 6 Monate, in denen Sie die Leistungen erhalten, behalten – vorausgesetzt, es wird keine besondere Höchstgrenze überschritten.

Das gilt, wenn Sie im Rahmen des Antrages erklärt haben, dass Sie über kein erhebliches verwertbares Vermögen verfügen (Höchstgrenze 60.000 Euro für das erste zu berücksichtigende Haushaltsmitglied; 30.000 Euro für jedes weitere zu berücksichtigende Haushaltsmitglied). Diese Grenze gilt insbesondere für alle Barmittel oder sonstige liquide Mittel wie Girokonten, Sparbücher, Schmuck, Aktien oder Lebensversicherungen.

Offenbar dürfen 60.000 Euro als private Altervorsorge bestehen bleiben. Der Wert dieses „Vermögens“ entspricht einer monatlichen Garantierente von ca. 160 Euro, wenn man diesen Betrag mit 65 Jahren in eine Sofort-Rente investiert (vergleiche: Allianz-Rechner für Sofort-Renten). Niemand kann ernsthaft behaupten, dass dies eine Altersvorsorge darstellt.

Diese Fakten wurden zwischenzeitlich von politischer Seite erkannt und öffentlich gemacht:

Gut dargestellt ist die Situation in der Reportage von ZDF Zoom: „Alleingelassen in der Krise“. Eine kurze übersichtliche Erklärung findet sich ab Zeitpunkt 11:20.

Was sagen die Verbraucherschützer und Experten?

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Aktien- und Anleihen-Märkte und damit auf die Wertpapier-Depots der Bürger sind enorm. Kurse schwanken stark und sind tendenziell tiefer als vor der Krise. Niemand weiß, wie sich das weiter entwickeln wird. Fest steht aber, dass die Krise noch nicht ausgestanden ist. Trotzdem oder gerade deshalb sagen die Experten für private Altersvorsorge: Nicht Verkaufen, einfach weiter vorsorgen, bespart weiter eure ETFs.